16. April 2025Der Mehrwert von Telekonsilen - Erkenntnisse aus der Praxis

Der Mehrwert von Telekonsilen - Erkenntnisse aus der Praxis Der Mehrwert von Telekonsilen - Erkenntnisse aus der Praxis

In Deutschland werden Telekonsile offiziell sowohl von der GKV als auch der PKV vergütet – wie in diesem Artikel erläutert.

Dennoch finden die meisten interprofessionellen Austausche zwischen Ärzt:innen weiterhin informell statt: Laut einer Studie der Stiftung Gesundheit kommunizieren über 90 % der Ärzt:innen in Praxen und Kliniken noch immer per Brief, Fax oder Telefon – trotz mangelnder Effizienz, fehlender Nachvollziehbarkeit und rechtlicher Absicherung. Gleichzeitig wünschen sich 75,5 % der Befragten eine regelmäßige digitale Kommunikation, etwa über sichere E-Mails oder direkt über Praxis- bzw. Klinik-IT-Systeme.

Strukturierte Telekonsil-Plattformen können dazu beitragen, die Koordination und Zusammenarbeit in der medizinischen Versorgung zu verbessern – wie das rasche Wachstum und die messbaren Effekte der Telekonsil-Aktivitäten auf Omnidoc in Frankreich zeigen.

Was die Zahlen sagen: Einblick in 2 Millionen Telekonsile

Omnidoc wird derzeit von über 100.000 Ärzt:innen sowie von jeder zweiten Klinik in Frankreich genutzt. Jährlich werden mehr als 2 Millionen Telekonsil-Fälle über die Plattform abgewickelt. Die breite Nutzung hat zahlreiche Studien zur klinischen und organisatorischen Wirkung dieses Modells ermöglicht.

Die Ergebnisse sind eindeutig:

  • Schnelle Reaktionszeiten: In einer Studie zur pädiatrischen Dermatologie in der Region Hauts-de-France erhielten 95 % der Telekonsile innerhalb von 24 Stunden eine Antwort. Die mittlere Reaktionszeit lag bei nur einer Stunde – was schnelle Entscheidungen und zeitnahe Interventionen ermöglicht.
  • Diagnostische Sicherheit und therapeutischer Nutzen: Dieselbe Studie zeigte, dass Expert:innen sich in 70 % der Fälle sicher in der Diagnose fühlten, in 82 % wurde ein Therapieplan vorgeschlagen. Telekonsil ist somit nicht nur informativ, sondern unterstützt direkt die klinische Entscheidungsfindung.
  • Erhöhte Überweisungsqualität: Am Krankenhaus Lorient in der Bretagne zeigte eine Studie mit über 8.000 Patient:innen, dass nur 27,8 % der Telekonsile zu einem Präsenztermin führten. Rund drei Viertel der Anfragen konnten somit rein digital beantwortet werden – und wertvolle Facharztzeit bleibt für komplexere Fälle erhalten.
  • Hohe Nutzerzufriedenheit: Eine Untersuchung mit Hausärztinnen und Hausärzten in Hauts-de-France ergab sehr hohe Zufriedenheitswerte. Die Rückmeldung durch Fachärzt:innen war ein zentraler Grund für die kontinuierliche Nutzung. Viele Ärzt:innen berichten, dass Telekonsile nach der Integration in den Praxisalltag unverzichtbar wird.

Mehrwert für Konsilsteller: Schneller Zugang zu fachärztlichem Rat

Für viele Ärzt:innen ist es schwierig, zeitnah eine fachliche Einschätzung von Kolleg:innen anderer Fachrichtungen zu erhalten. Telekonsile bieten einen sicheren und zuverlässigen Weg, um Expertenmeinungen einzuholen. Klinische Fragen – insbesondere in Bereichen wie Dermatologie, Kardiologie, Gynäkologie, Rheumatologie oder Orthopädie – werden meist innerhalb weniger Stunden beantwortet.

Das führt zu:

  • Höherer diagnostischer Sicherheit
  • Schnelleren Therapieentscheidungen
  • Besserer Erreichbarkeit von Kolleg:innen, ohne Warteschleifen am Telefon
  • Kontinuität in der Patientenversorgung durch fachlich gestützte Entscheidungen
  • Verbesserte interdisziplinäre Versorgung zwischen ambulanter und stationärer Behandlung
  • Erleichterte Überweisungen dank gut dokumentierter Akte und Erstkontakt mit der Fachrichtung

Omnidoc ist für Anfragende kostenfrei nutzbar, und die Registrierung dauert nur wenige Sekunden – eine einfache Integration in den Versorgungsalltag ist somit möglich.

Mehrwert für Fachärzt:innen: Medizinische Einschätzungen strukturieren und monetarisieren

Ärzt:innen, die regelmäßig Anfragen aus dem eigenen Umfeld oder aus anderen Regionen erhalten, können mit Telekonsilen diese Kommunikation strukturieren und sicherstellen, dass ihre Expertise anerkannt und vergütet wird.

Das bedeutet:

  • Schnelle, asynchrone Einschätzungen unabhängig von Ort und Zeit
  • Verbesserte Überweisungsqualität
  • Konzentration auf die Patient:innen, die den größten Bedarf haben
  • Wissensaustausch und kontinuierliche Weiterbildung
  • Klare Vergütung ohne administrativen Aufwand
  • Bessere Vernetzung mit Kolleg:innen

Jede Antwort ist dokumentiert und kann abgerechnet werden – unter GOP 01671/01672 bei gesetzlich Versicherten oder GOÄ 60 bei privat Versicherten. Die Kommunikation ist somit nicht nur nachvollziehbar, sondern auch nachhaltig.

„Alle Dermatologinnen und Dermatologen führen bereits Telekonsile in ihrem Alltag durch, manchmal ohne es zu wissen, wenn sie auf E-Mails, SMS oder WhatsApp-Nachrichten antworten ... Diese Verfahren erfolgen jedoch nicht immer unter hinreichend sicheren Bedingungen für die sensiblen Daten der Patient:innen oder für die Ärzt:innen, die eine Einschätzung abgeben – was eine Telekonsil-Plattform sicherstellt. Es darf nicht vergessen werden, dass Telekonsile eine ärztliche Handlung ist, die klaren Anforderungen genügen muss.“ – Dr. Jouan, Dermatologe, Brest, Frankreich

Zusammenfassung: Die wichtigsten Vorteile von Telekonsilen

  • Bessere Überweisungsqualität bei gleichzeitiger Vergütung
  • Antwort in < 24 h in 95 % der Fälle, auch für unplanbare Versorgung nutzbar
  • Hohe Ärzt:innenzufriedenheit, entscheidend für langfristige Nutzung
  • Überregional und regionale Einsatzszenarien
  • Multidisziplinäre- und sektorale Vernetzung
  • Klare Vergütung, kompatibel mit GKV / PKV

Möchten Sie Telekonsile in Ihrer Einrichtung etablieren oder mehr erfahren?

Kontaktieren Sie uns unter kontakt@omnidoc.de – wir zeigen Ihnen gerne, wie Omnidoc Ihr Projekt unterstützen kann.